Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Alle!

Ich möchte Sie alle sehr herzlich zur diesjährigen Verleihung des Meyer-Struckmann-Preises begrüßen! Und ich freue mich gewissermaßen dutzendfach, Sie hier begrüßen zu können! Denn nachdem die beiden letzten Preisvergaben einmal im Briefkastenformat auf dem Computer-Bildschirm bzw. ein andermal mit Mindestabständen, reduzierter Besetzung und unter Büffetverzicht stattfinden mussten, haben wir in diesem Jahr wieder eine Meyer-Struckmann-Preisverleihung, wie sie sein sollte.

Insofern freue ich mich wirklich, dass Sie alle heute Abend hier sind! Und dass wir alle hier und heute Abend das Thema der diesjährigen Ausschreibung gleich in mehrfacher Hinsicht Wirklichkeit werden lassen. Wir praktizieren gerade gewissermaßen „gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Und das finde ich – nicht ohne einen gewissen sentimentalen Unterton – in der Tat sehr schön!

Ich werde Sie nun aber nicht der Folter unterziehen, tatsächlich alle einzeln begrüßen zu wollen. Wir haben heute Abend schließlich noch ein paar andere Dinge vor.

Erlauben Sie mir aber trotzdem, einige Personen namentlich zu nennen: Ganz herzlich begrüße ich Hochschulrätin Anne Paulsen sowie den Prorektor Stefan Marschall. Ebenso heiße ich willkommen den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Peter Kleinebudde, die Prodekanin der Philosophischen Fakultät Ulli Seegers sowie in Abwesenheit Herrn Gert Kaiser, ehemaliger Rektor der HHU, der uns jedoch eine Videobotschaft hat zukommen lassen. Und ganz besonders begrüße ich selbstverständlich unseren Preisträger, Herr. Prof. Dr. Richard Münch.

Zu Herrn Münch möchte ich an dieser Stelle gar nicht so viel sagen, das wird meine Kollegin Anette Schnabel gleich wesentlich sachkundiger tun.

Ganz besonders begrüßen möchte ich noch diejenigen, die gesellschaftlichen Zusammenhalt gewissermaßen als Praxis betreiben und als Botschaft vor sich hertragen: Larún!

Wir haben uns bei der musikalischen Auswahl tatsächlich gedacht, dass Folk-Musik – in diesem Fall irische, aber es könnte auch eine andere Richtung sein – tatsächlich hervorragend dazu geeignet ist, gesellschaftlichen Zusammenhalt herzustellen, und das ohne große Voraussetzungen und ohne große Vorbereitungen. Ich hatte das Privileg, vor einer halben Ewigkeit ein Jahr in Irland studieren zu dürfen. Und wer schon einmal die Auswirkungen von Spontankonzerten in einem Irish Pub miterlebt hat, kann noch einmal von anderen Erfahrungen in Sachen gesellschaftlicher Zusammenhalt zehren.

Bevor ich jetzt aber in die Gefahr gerate, allzu nostalgisch und bierselig zu werden, sollte ich mich an meine Amtspflichten als Dekan erinnern und Ihnen unbedingt noch Folgendes mitteilen:

Für uns als Philosophische Fakultät der HHU Düsseldorf ist es wirklich immer eine große Ehre und Freude, den Meyer-Struckmann-Preis vergeben zu dürfen. Er gibt uns eine wunderbare Gelegenheit, auf die Forschungsthemen der Fakultät aufmerksam zu machen – und noch viel wichtiger: renommierte Forscherinnen und Forscher für ihr Lebenswerk auszeichnen zu können. Ein herzlicher Dank geht daher einmal mehr an die Meyer-Struckmann-Stiftung, die uns die Verleihung dieses Preises überhaupt erst möglich macht.

Weiterhin sind gesellschaftliche und soziologische Fragestellungen, auch und gerade, wenn sie sich nicht einer schlichten kommerziellen Verwertungslogik unterwerfen lassen, nicht nur von unverzichtbarer Bedeutung für unsere Fakultät, sondern für das Verständnis und die Gestaltung unserer Gegenwart insgesamt.

Wahrscheinlich trage ich damit Eulen nach Athen, wenn ich das gerade Ihnen sage, aber ich denke, wir haben in den vergangenen Jahren – und Sie können sich jetzt an irgendein beliebiges Krisenszenario der letzten zwei Jahrzehnte erinnern – mehr als genug unfreiwilligen Anschauungsunterricht erhalten, was

geschieht, wenn wir gesellschaftliche, politische, kulturelle und auch ästhetische Grundsatzfragen als vermeintlich zweitrangig behandeln und hintanstellen. Solche Fragen mögen vielleicht zweitrangig sein, wenn es um das Gewinnen von Wahlen oder die Steigerung von Renditen geht. Sie wirken dafür aber auch deutlich nachhaltiger und langfristiger und zeigen ihre Wirksamkeit daher unter Umständen mit einiger Verzögerung – was dann von den Beteiligten mit einem ungläubigen Staunen quittiert wird, dass es diese Probleme (Armut, Nationalismus, Verschwörungstheorien, Fremdenhass usw.) immer noch gibt.

Und deswegen gibt es uns immer noch als Philosophische Fakultät. Und deswegen wird und muss es uns auch weiterhin geben, so meine feste Überzeugung. Und diese Überzeugung wird eben gestützt durch Menschen wie Sie, lieber Herr Münch, der zu zentralen Themen arbeitet, die das Verständnis unserer Gegenwart betreffen.

Ich möchte mich daher abschließend bei allen bedanken, die zum Gelingen dieser sicherlich außergewöhnlichen Veranstaltung beigetragen haben und weiterhin beitragen werden. Ich danke Stefan Marschall und Annette Schnabel für ihre Bereitschaft, hier zu sprechen. Ich danke Larún für die Musik.

Mein besonderer Dank gilt Martina Huiras, die auch in diesem Jahr die Organisation dieser Preisverleihung ermöglicht hat.

Porträt von Prorektor Prof. Dr. Achim Landwehr

Prof. Dr. Achim Landwehr

Achim Landwehr, geb. 1968, Studium der Geschichte, Germanistik und Rechtswissenschaft 1990-1995 an den Universitäten Augsburg, Freiburg, Basel und Dublin. 1996 bis 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. 1999 Promotion in Freiburg im Breisgau 2000 bis 2003 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg. 2003 Ruf auf eine Juniorprofessur für Europastudien an der Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf. 2005 Habilitation. 2008 Ruf auf die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2019 Dekan der Philosophischen Fakultät der HHU.