Sehr geehrte, liebe Gäste,

im Namen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf begrüße ich Sie alle zur Verleihung des Meyer-Struckmann-Preises 2021 hier im Haus der Universität.

Zunächst möchte ich Sie, sehr geehrter Herr Professor Krifka, herzlich in Düsseldorf willkommen heißen und Sie zu dieser besonderen Auszeichnung beglückwünschen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir uns heute – nach so vielen Veranstaltungen, die in den letzten Monaten in den digitalen Raum verlegt werden mussten – wieder persönlich im Haus der Universität und damit im Herzen der Stadt begegnen können.

Sehr geehrter Herr Professor Krifka, heute Abend möchten wir Ihre Erfolge als herausragende Wissenschaftspersönlichkeit feiern. Als Direktor des Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft und Professor an der Humboldt-Universität in Berlin haben Sie einen beeindruckenden Werdegang vorzuweisen. Viele spannende Stationen prägen Ihre Vita: vom Wissenschaftsjournalismus und der Softwarentwicklung über das Center for Advanced Study in Stanford und das Institute for Advanced Studies in Jerusalem sowie die Feldforschung auf einer Insel im Pazifik bis hin zur Herausgeberschaft zahlreicher renommierter Fachzeitschriften und den Aufbau der Berliner School of Mind.

Zu Ihren vielen wissenschaftlichen Erfolgen werden wir gleich im Rahmen der Preisverleihung hören. Dem möchte ich – zumal als Fachfremde – nicht vorweggreifen. Lassen Sie mich daher lieber etwas über die Besonderheit des Meyer-Struckmann-Preises sagen.

Die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf schreibt seit nun 15 Jahren den Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung aus. Jedes Jahr rückt eine andere Disziplin in den Fokus. In diesem Jahr wird der Preis für exzellente Forschungsleistungen in dem Feld Sprache und Kognition vergeben. Gesucht werden herausragende Forscherpersönlichkeiten, Wissenschaftler*innen, die über das Fach hinauswirken und bedeutende gesellschaftliche – in diesem Jahr sprachliche – Phänomene beschreiben.

Wenn wir darüber sprechen, was herausragende Wissenschaft ausmacht, fallen schnell die bekannten Schlagworte: Innovativ und originell soll sie sein, unkonventionell und mit Ausdauer und Dynamik betrieben, schlüssig und solide, verantwortungsvoll, vielleicht sogar

transformativ. Doch wenn es um Indikatoren und Verfahren bei der Bewertung von Forschung geht, debattieren Wissenschaftler*innen und Institutionen wie die DFG oder der Wissenschaftsrat, Hochschulleitungen, Stiftungen und Politiker unermüdlich. Ich habe das kürzlich erst wieder bei der Frage, wie es mit der Exzellenzstrategie weitergeht, beobachten können. Ob Höhe der Drittmittel, Platz im Ranking, Anzahl der Publikationen, internationale Kooperationen... jedes Kriterium ist ein wichtiger Baustein und an jedem dieser Kriterien kann man Kritik üben.

Auch der Wissenschaftspreis ist als Merkmal für Spitzenforschung nicht ganz unstrittig. Dennoch meine ich, dass dem Wissenschaftspreis eine besondere Rolle zukommt.
Denn der Auszeichnung geht ein umfassender Bewertungsprozess voraus. In diesem beurteilt eine Jury Forschungsaktivitäten im Hinblick auf ihre Qualität, Bedeutsamkeit, Innovation und vieles mehr. Es ist also die wissenschaftliche Community selbst, die sich ein Urteil über ihre eigenen Mitglieder bildet. Und es ist eine Bewertung, die ohne äußeren Anlass mit der Absicht getroffen wird, die Forschungsqualität zu bewerten.

Bei Ihnen, lieber Herr Professor Krifka, war sich die Jury einig. Sie haben bahnbrechende Einsichten in die Natur sprachlicher Bedeutung und ihre kognitive Verankerung gewonnen. Ihnen gebührt der hochdotierte und international renommierte Meyer-Struckmann-Preis, der Ihre Forschungsergebnisse und Ihre investierte Zeit und Energie ebenso würdigt wie Ihr Ansehen in der Gemeinschaft von Sprachwissenschaftler*innen. Noch einmal möchte ich Ihnen meine allerherzlichsten Glückwunsche übermitteln. Für Ihre weitere Forschungstätigkeit und alle anstehenden Projekte wünsche ich Ihnen alles Gute. Lassen Sie sich heute Abend ordentlich feiern und genießen Sie Ihren Erfolg!

Und der Meyer-Struckmann-Stiftung möchte ich nachdrücklich danken für ihr großes und langjähriges Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserer Universität. Damit gebe ich das Wort ab an den Dekan der Philosophischen Fakultät, Herrn Kollegen Landwehr.

Vielen Dank.

Porträt von Prof. Dr. Anja Steinbeck.

Prof. Dr. Anja Steinbeck

Rektorin der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf seit November 2014 (Jahrgang 1966) Studium der Rechtswissenschaften in Mainz und Genf. Nach Promotion (1992) und Habilitation (1998) folgte 2001 ein Ruf auf einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Gewerblichen Rechtsschutz an der Universität zu Köln sowie 2003 die Ernennung zur Direktorin des Instituts für Gewerblichen Rechtschutz und Urheberrecht. Von 2011–2014 war sie Prorektorin der Universität sowie von 2004–2014 Richterin im Nebenamt am Oberlandesgericht Köln. 2020 vom Centrum für Hochschulentwicklung und der ZEIT als Rektorin des Jahres ausgezeichnet