Sehr geehrte Preisträgerin, liebe Frau Kollegin Wolf, Spectabilis, lieber Herr Bleckmann,
lieber Herr Prodekan Rohrbacher,
sehr geehrter Präsident, lieber Herr Kaiser,

sehr geehrte Mitglieder des Hochschulrats
der Universität Düsseldorf,
sehr geehrter Senatspräsident, lieber Herr Kollege Baurmann, sehr geehrter Herr Ehrensenator Grosse-Brockhoff,
sehr geehrter Kanzler Pallme König,
sehr geehrter Laudator Kollege Dietrich,
sehr geehrte Gäste!

Im Namen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf begrüße ich Sie herzlich zur heutigen Verleihung des Meyer-Struckmann-Preises 2012.

Von seiner Magnifizenz, Professor Dr. Dr. Michael Piper, richte ich herzliche Grüße aus. Der Rektor kann heute leider nicht hier sein. Also werde ich als ‚Nanofizenz‘, nämlich Prorektorin für Studienqualität und Gleichstellung, ihn heute hier vertreten. Ich mache dies besonders gern, weil die Philosophische Fakultät meine Heimat ist – und weil ich selbst im letzten Jahr die Laudatio auf den damaligen Preisträger gehalten habe.

Sehr geehrte Frau Wolf, ich darf Ihnen herzlich zu dieser sehr ehrenvollen Auszeichnung gratulieren. Sie werden für Ihr Gesamtwerk mit einer der bedeutendsten Auszeichnungen für die geisteswissenschaftliche Forschung in Deutschland geehrt!

Es ist für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine besondere Ehre, dass unsere Philosophische Fakultät diesen Preis vergeben darf. Für das Vertrauen, dass die Dr. Meyer-Struckmann-Stiftung in die Universität setzt, gilt der besondere Dank des Rektors – und meiner natürlich auch!

Eine Würdigung der Leistungen von Frau Wolf und eine Begründung der Zuerkennung des Meyer-Struckmann-Preises an sie wird gleich unser frisch berufener Kollege Dietrich vornehmen. Seiner Expertise – er hat die Nachfolge von Professor Birnbacher angetreten – will und kann ich nicht vorgreifen, auch wenn ich die Kommission geleitet habe, die seine Berufung vorgeschlagen hat. Aus meiner Sicht möchte ich aber sagen: Ihre Wahl war weise. Frau Wolf hat in ihrem wissenschaftlichen Werk Besonderes geleistet. Sie hat verschiedene Diskurse ihres Fachgebiets, der Praktischen Philosophie, geprägt.

Erlauben Sie mir, dass ich die heutige Gelegenheit auch nutze, um die Preisverleihung in den Kontext der wissenschaftlichen Arbeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, insbesondere an unserer Philosophischen Fakultät, zu stellen. Denn ich habe den Eindruck, dass exzellente wissenschaftliche Leistungen in den Kultur- und Geisteswissenschaften nicht immer und überall die öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen gebühren. Eine Auszeichnung wie der Meyer-Struckmann-Preis, an prominenter Stelle und mit großem Medieninteresse verliehen, ist ein Weg, um hier Aufmerksamkeit zu schaffen.

Der Respekt und Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den letzten Jahren wichtige Projekte auf die Beine gestellt haben. Es ist ihnen gelungen, was an deutschen Philosophischen Fakultäten immer wieder gelingt, aber meist zu wenig bekannt gemacht wird. Wir haben eine ganze Reihe von großen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Verbundprojekten erfolgreich auf den Weg gebracht. Zu nennen ist der Sonderforschungsbereich 991 „Die Struktur von Repräsentationen in Sprache, Kognition und Wissenschaft“ des Kollegen Löbner. Zu nennen sind zwei Forschergruppen und das Graduiertenkolleg „Materialität und Produktion“, in dem exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus verschiedenen Instituten der Philosophischen Fakultät tätig sind. Außerdem ist es den Kollegen Bleckmann und Stein geglückt, ein von der Union der Akademien gefördertes Langzeitprojekt einzuwerben, das auf 15 Jahre angelegt ist und 3 Mio. Euro Drittmittelvolumen verzeichnet. Es werden kleine und fragmentarisch überlieferte Historiker – bzw. deren Werke – editiert, kommentiert, übersetzt. Dieses Projekt verdient allerhöchste Anerkennung.

Zu erwähnen ist auch noch, dass die Universität Düsseldorf selbst eine Reihe von strukturierten Graduiertenprogrammen aufgelegt hat. Zwei dieser HHU-eigenen Graduiertenkollegs sind in der Philosophischen Fakultät angesiedelt. Sie befassen sich einerseits mit „Alter(n) als kulturelle Konzeption und Praxis“ und andererseits mit der „Politischen Repräsentation in heterogenen Gesellschaften“. In beiden Graduiertenkollegs arbeiten junge Forscher mit unterschiedlichen Blickrichtungen zusammen.

Für die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zählt damit auch und gerade die exzellente Forschung in den Literatur-, Kultur- und Sozialwissenschaften – und dort unbedingt mit historischer Dimension – zu ihren Aushängeschildern. Wir verfolgen diesen Weg konsequent. Wir verfolgen diesen Weg auch, indem wir unsere wissenschaftliche Qualität stets überprüfen – und auch dies in historischer Dimension und mit großem Verantwortungsbewusstsein.

Ich hoffe, Sie verzeihen mir diesen kurzen Exkurs. Es ist mir ein persönliches Anliegen, an möglichst vielen Stellen zu betonen, dass exzellente Forschung mit zentralen Themenfeldern auch und in besonderem Maße an der Philosophischen Fakultäten angesiedelt ist.

Auch in diesem Sinne beglückwünsche ich Sie, liebe Frau Wolf, noch einmal sehr herzlich.

Prof. Dr. Ricarda Bauschke-Hartung (geb. 1966)

Lehrstuhlinhaberin für Ältere deutsche Literatur und Sprache an der Heinrich- Heine-Universität. Seit September 2012 Prorektorin für Studienqualität und Gleichstellung.
Arbeitsschwerpunkte: Kulturtransferforschung, Lyrik im europäischen Kontext, erzählende Texte des Hochmittelalters.
Jüngste größere Publikation: Goethe und die Lyrik des Mittelalters, Düsseldorf 2011.