Porträt von Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Weinrich

»Die besonderen Qualitäten des Zusammenlebens von Deutschen und Franzosen, in guten wie in schlechten Zeiten, sind nur historisch zu erklären, also durch das Erzählen größerer oder kleinerer Geschichten, in denen auch für das Ich ein Platz freigehalten ist. In solchen Geschichten muss sich zeigen, dass Deutschland und Frankreich seit frühesten Geschichtszeiten, insbesondere aber in den letzten beiden Jahrhunderten, mit einer Intensität zusammengelebt haben, die ihresgleichen in Europa nicht hat, wenn für heute einmal der lange künstlerische Einklang zwischen Deutschland und Italien außer Betracht bleiben darf.«

Dank und Vortrag Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Weinrich →

Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Weinrich

Harald Weinrich wurde 1927 in Wismar geboren und studierte nach dem Krieg Romanistik, Germanistik, Latinistik und Philosophie in Münster, Freiburg, Toulouse und Madrid. Nach seiner Promotion und Habilitation in Münster lehrte er seit 1959 als Professor für Romanistik in Kiel und Köln. An der von ihm mitgegründeten Universität Bielefeld war er Professor für Linguistik und erster Direktor des Zentrums für Interdisziplinäre Forschung. 1978 gründete er in München das Institut für Deutsch als Fremdsprache und leitete es bis zu seiner Emeritierung und nachfolgenden Berufung als erster Ausländer an das renommierte Collège de France in Paris, zunächst auf dem neu gegründeten Europa-Lehrstuhl (1990–1992), dann auf dem Lehrstuhl für Romanische Sprachen und Literaturen (1993–1998). Als Gastprofessor lehrte er an den Universitäten von Michigan, Princeton und auf dem Galilei-Lehrstuhl der Scoula Normale Superiore von Pisa.

Weinrich ist Ehrendoktor der Universitäten Bielefeld, Heidelberg, Augsburg, Rom, Madrid und Cagliari. Er wurde unter anderem mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, dem Konrad-Duden-Preis für Verdienste um die deutsche Sprache, dem Friedrich-Märker-Preis für Essayistik, dem Karl-Vossler-Preis für Wissenschaftssprache, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis für Literatur und Kritik ausgezeichnet.

Dank und Vortrag

Laudatio

Festrede und Grußworte

Ständige Jurymitglieder

  • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gert Kaiser, Vorsitzender der Meyer-Struckmann-Stiftung
  • Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Dekan der Philosophischen Fakultät der HHU
  • Prof. Dr. Hans T. Siepe, Prodekan der Philosophischen Fakultät der HHU
  • Prof. Dr. Bernd Witte, Germanistisches Seminar der HHU
  • Prof. Dr. Vittoria Borsò, Lehrstuhl Romanistik I der HHU und Mitglied des Hochschulrates der HHU
  • PD Dr. Dirk Matejovski, Institut für Kultur und Medien der HHU
  • Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch, Seminar für Kunstgeschichte der HHU


Ergänzende Jurymitglieder

  • Brigitte Borsdorf, Leiterin des Institut Français Düsseldorf
  • Prof. Dr. Gerd Krumeich, Historisches Seminar der HHU

Begründung der Jury

Die Meyer-Struckmann-Stiftung ehrte mit Weinrich einen Wissenschaftler und Schriftsteller, der als Linguist, Literaturkenner und Literaturwissenschaftler, als Essayist und auch als Übersetzer Jahrzehnte hindurch die französische und die deutsche Kultur als geschichtliche Einheit und als Zukunftsprogramm aufgefasst und aufgebaut hat. Er verfasste eine Grammatik der französischen Sprache ebenso wie eine Grammatik der deutschen Sprache, von seinen zahlreichen Publikationen in weiten Bereichen von Sprache und Kultur der beiden Länder liegen viele auch in beiden Sprachen vor. Sein Lebenswerk weist ihn als einflussreichen Mittler im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen in Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft aus.